01.10.2018
Als wir, am Abend, an unserem reservierten Hafenplatz, per römisch-katholisch angelegt
hatten (römisch-Katholisch heisst mit dem Heck zum Steg - also Arsch zu dem der Dich hält und dir Sicherheit gibt, in der Katholischen Kirche heisst das Jungen...), wollten wir uns im Hafen
Büro
anmelden. Aber die hatten schon geschlossen.
Somit haben wir das Anmelden auf den nächsten Tag verschoben.
02.10.2018
Am Morgen gingen wir mit unseren Unterlagen ins Hafenbüro um uns anzumelden. Wir wurden extrem freundlich empfangen. Alle Dokumente wurden kopiert. Auf die Frage wo man Einkaufen kann bekamen wir
einen Stadtplan mit den Einkaufsmöglichkeiten und Einkaufstipps. Als wir das Büro verliessen, sind wir direkt in die Arme von Herrn Richter gelaufen. Das ist der Chef des Marine Projects hier in
Roda de Bara, der für uns und unseren Broker den Umbau organisierte. (https://marine-project.com/marina-roda-de-bara/)
Er bat uns in sein Büro und wir haben ausführlich über unsere Probleme gesprochen. Für jedes Problem hatte er eine Lösung. Zum Schluss haben wir noch ein Willkommens-Geschenk erhalten. Unterlagen
über Roda de Bara und Umgebung, eine sehr gute Flasche Weisswein aus der Region, da dieser gekühlt getrunken werden muss, denn Weinkühler noch dazu. Als Cruiser wünscht man sich solch herzliches
Willkommen.
Am Nachmittag liefen wir ca eine halbe Stunde zum Lidle Laden und haben eingekauft. Abend's
sprachen wir kurz über den Vorschlag Automiete vom Hafen... Haben uns dann aber für unsere
Stamm-Autovermietung SIX entschieden, da wir ein grösseres Auto benötigten. Meine CoSkipperin hat in den Unterlagen den Hafen-Taxi-Anbieter gefunden und diesen für den nächsten Tag für 10:00
bestellt. Da der Zug um 10:30 nach Barcelona fährt. Und Sie später mit dem gemieteten Wagen vom Flugplatz Barcelona wieder zu mir nach Roda de Bara zurück kehrt.
03.10
Ich brachte die CoSkipperin zum Eingang des Hafens wo das Taxi bereits wartete. Spazierte dann noch ein wenig weiter und schaute mir die nähere Umgebung an. Unter anderem das kleine Dorf
oben rechts im Bild. Auf dem Retourweg ging ich noch ins Hafenbüro um die Zugangskarte zu holen, da die Autozufahrt mit einer Barriere gesichert
ist und nur mit einer Karte geöffnet werden kann.
Die CoSkipperin kam am späteren Nachmittag mit dem gemieteten Auto zurück. Nach einem Kaffeefuhren wir in den nächsten Mercadona (das ist der Spanische Migros) und kauften Vorräte für die
nächsten Tage ein.
04.10
Beim Nachmittags-Spaziergang sahen wir eine grosse Holzkiste auf einem gedeckten Parkplatz liegen.
Auf der Anschrift stand der Name unseres Schiffes. Aha der Bausatz für den Umbau.
Wir gingen ins Hafenbüro, leider war Herr Richter nicht da. Sobald er zurück kämme würden sie
ihn zu uns schicken. Eine Stunde später kam er auch. Wir besichtigten die Kiste und er gab uns
die Erlaubnis sie zu öffnen und nach eventuellen Bauanleitungen zu suchen. Gleichzeitig teilte
er uns mit das der Schreiner erst am 9.10 Zeit hat die Umbauten vorzunehmen. Wir teilten ihm
mit das die Umbau Arbeiten bis spätestens 14.10 fertig sein müssen da wir Gäste erwarten.
05.10
Nach dem Frühstück gingen wir mit Werkzeug bewaffnet zur Kiste und öffneten diese. Darin befanden sich Bodenbretter, Seitenwände etc..... aber keine Bauanleitung. Da wir schon alles ausgeräumt hatten, versuchten wir das Puzzle zusammenzusetzen. Die arbeiten mussten aber Unterbrochen werden, da es dunkel wurde. Also alles wieder in die Kiste.
06.10
Voller Elan wieder ans grosse Puzzle. Das ganze Dokumentiert. Dank Smartphone mit Filmen und Photos.
Alles wieder eingepackt und zugeschraubt. Filme an Herr Richter gesandt damit sich der Schreiner ein Bild machen kann, was auf ihn zukommt.
07.10
Es ist Sonntag, da darf man auch mal auf der faulen Haut liegen... Und am späteren Nachmittag auswärts Essen gehen.
08.10
Die Kiste stand ca 80 Meter von unserem Steg weg. Damit der teure Schreiner die Sachen nicht
noch weit Rumtragen muss, haben wir beschlossen diesen neben die beiden freien Parkplätze unseres Mietautos zu transportieren, die kurzerhand von Herr Richter abgesperrt wurden.
09.10
Am Morgen um 09:10 stand Herr Richter mit Nahuel (so der Name des Schreiners) und einem Kollegen vor unserer 2bfree.
(So sah es bei uns vorher aus...)
Wir begrüssten Sie und zeigten die Fotos von einer Lagoon 42 mit dem grossen Office und dass, was wir zur Zeit haben, die Sitzgruppe. Da wir bereits alles ausgeräumt haben wurde sofort mit der Demontage der Sitzgruppe begonnen.
(So sollte es aussehen - und es sah später auch so aus ;-))
10.10
Jetzt sind nur noch die Bodenbretter der alten installation drin. Die müssten ebenfalls raus, dazu müsste allerdings alles raus (auch die Waschmaschine etc). Er machte uns den Vorschlag die
Bodenbretter zu zersägen
und die neuen so einzupassen das man die Naht alt zu neu nicht sieht. (Bild mit alten Bodenbrettern)
10.10
Wir sagten zu, da es viel einfacher ist und wir am Wochenende Gäste erwarten. Am Abend waren die alten Bodenbretter draussen und die neuen sauber eingepasst drinnen. Die beiden verstehen ihren Job, wovon Nahuel der absolute Spezialist ist.
11.10
Sauber, eins nach dem anderen, wurde eingebaut, verleimt und verschraubt. Langsam entstand unsere Eigner-Kabine, zwischen Bett und WC, neu.
Unterdessen glaube ich daran das der Umbau funktioniert.
12.10
Ausstehend sind noch alle Schubladen, Kastentüren, Tablare, Serviceklappen und der Schreibtisch. Nahuel kommt alleine und arbeitet durch.
Am Abend war der Umbau fertig.
Wahnsinn was da innert kurzer Zeit gearbeitet wurde.
Danke Nahuel.
13.10
Wir durften unser neues Office in Besitz nehmen. Herr Richter kam vorbei um die Arbeiten von den zwei Schreinern zu begutachten.
Unsere Meinung: Alles Perfekt. Vielen Dank Nahuel. Herr Richter fragte, ob er seinen Kollegen vom Marine Project den Umbau zeigen darf. Aber sicher. Am Nachmittag kamen die drei Herren und waren
ebenfalls
begeistert.
14.10
Heute gibt es nur noch 4 Dinge zu tun: Putzen - Putzen - Putzen und alles vorbereiten für den Besuch der Morgen eintrifft.
15.10 Mo
CoSkipperin und ich fahren zum Flughafen Barcelona um den Besuch, meine Mutter, meine Schwester und deren Mann abzuholen. Am Flughafen grosses HALLO mit einigen verflossenen Tränen, man
sieht sich nach einiger Zeit wieder einmal. Auf dem Rückweg fuhren wir der Küste entlang so das man auch was von der Landschaft sieht.
Als wir zum Schiff kamen, gab es eine normale Einführung, bis auf die Sicherheitseinweisung, die sehr kurz gehalten wurde. Grund wir warten immer noch auf den Wind-Sensor. Ohne diesen - kein
James (Name des Autopiloten) und ohne James kein Segeln.
Nach Bezug der Gästekabinen und einem Willkommensdrink gingen wir noch mit den Gästen einkaufen und wurden spontan zum Essen in einem Restaurant eingeladen.
Mit den Gästen fuhren wir in der näheren Umgebung umher und besichtigten verschiedenes. Tarragona Einkaufszentren etc. An sonsten nichts aussergewöhnliches zu berichten. War ein schöner Besuch. Danke.
20.10
Am Samstag am Morgen um 05:30 mussten wir aufstehen da der Flug retour nicht wartet und mit dem Auto hat man auf der Autobahn doch ca 30 Minuten nach Barcelona Airport. Der Flug der Gäste ging um
07:30 und der von meiner temporären CoSkipperin (Danke Dir Monika fürs Einspringen) später.
Ich ging nochmal ins Bett und schlief noch ein wenig.
Später hiess es putzen, Bettwäsche waschen und vorbereiten für, ...
..zwei aussergewöhnlich liebe Menschen, Carlos & Sandra, sie kommen und schlafen bei mir, in der Gäste-Kabine. Sie wollen mal das Gefühl haben auf einem Katamaran (Traumboot von Carlos) zu schlafen.
21.10
Heute bin ich mit Carlos und Sandra nach Tarragona zum Shoppen gefahren. Nach dem Shoppen sind wir in den grossen Yachthafen gefahren und haben uns Schiffe angesehen. Auf dem Nachhauseweg gab es was zu essen. Um 22:00 Uhr ging ich dann schlaffen.
22.10
Der Servicemann (von Herr Richter organisiert) für meinen Suzuki 20 HP kommt und macht den Service. Am Nachmittag muss ich natürlich eine Probefahrt im Hafen machen.
Dabei Erfahren dass es die nächsten Tage stark Winden soll bis zu 80 Km die Stunde. Also alles aussen und ihnen sichern.
Habe im Laden Marina noch spezielle Festmacher mit einer Feder gekauft. Damit das Boot nicht ruckartig zum stehen kommt, sondern sanft abgebremst wird. Damit ich nicht gegen Möbel oder Wände schlage...
Hier ist der Sturm der am Abend ab 1800 einsetzen soll. Und er hat es auch getan. Die Temperatur sank auf 5 Grad. Das darf es ja auch, es ist schliesslich Winter.
Wurde bereits von einer Freundin gewarnt dass es Kalt werden könnte. Habe zwei Jahre zuvor ein Boot vom Süden Spaniens nach Genua überführt. Dies im Oktober. Die Wassertemperatur war noch 24 Grad und als Schiff liegt man im Wasser. Habe damals nie gefroren...
Der Wind zog die Wärme richtig aus den Schiff. Ein Schiff ist nicht isoliert. Als ich um 21:00 Uhr ins Bett ging war noch 6,7 Grad auf der Wetterstationsanzeige im Schlafzimmer. Hatte Unterwäsche, das Pjama und den Trainer an, sowie zusätzlich 2 Decken. Habe trotzdem gefroren. Konnte vor lauter zittern nicht schlaffen.
Irgendwann Morgens um 3 Uhr kam mir die Idee heisses Wasser in PET Flaschen abzufüllen und diese als Bettflaschen zu nutzen. Habe ich sofort gemacht. Wir haben einen Heisswasserboiler an Board der das Wasser auf 60 Grad erwärmt. Danach lag ich mit 6 PET Flaschen im Bett - ein Traum. (Muss wieder ein Patent anmelden die "Wärme PET Flasche" für das Bett.) Um sechs Uhr wurde ich wach musste mal auf die Toilette. Habe in alle Flaschen frisches heisses Wasser abgefüllt und ging wieder ins Bett.
23.10
Heute sollte der Yanmar Man kommen um den Rückruf auszuführen.
Weiss nicht welche Hebel Herr Richter in Bewegung gesetzt hat, (da ich nächste Woche ins Über-Winterungslager fahren will), dass dies so kurzfristig geklappt hat. Yanmar Barcelona wusste nicht mal was zu diesem Thema.
Und der Service-Techniker kommt auch, er muss das Bully der Ölpumpe und die
Ölpumpe selber tauschen. Und das an beiden Motoren. Eingebautes Bully zu gross, daher Ölpumpe zu langsam, was dann, dem Motor schadet.
Budget 5h per Motor, steht in seinem Arbeitsablauf drin. Am Abend ist er fertig und die Motoren laufen.
24.10
Heute startet das Projekt "Nicht mehr frieren". Habe in Frankreich ein Multifunktionsgerät angeschafft, es heizt wenn's kalt ist, es kühlt wenns heiss ist
es trocknet aus wenn' nass ist. (Nur woher er weiss was grad benötigt wird, weiss ich noch nicht).
Das Teil schlummert im linken Bug-Raum. Also alleine rausgehoben mittels Spifall und danach in die Dusche gestellt. Sofort angeschlossen und eingeschaltet. Nach zwei Stunden war die eigner Seite wohlige 24 Grad geheizt.
25.10
Wauw jetzt geht es Schlag auf Schlag, zwei Elektriker kommen wegen des Windsensors. Sie haben einen Karton dabei, hoffe es ist der neue Windsensor.
Begrüsse beide. sofort geht der Jüngere zum Steuerstand und der ältere zum Kartentisch und öffnet das Elektronik Fach. Ich stehe am Steuerstand und
schaue dem jüngeren zu. Der Typ unten rüttelt an den Kabeln rum, der oben stellt die Sparche auf spanisch um und auf einmal ist der Windsensor wieder da.....
Zwei dreimal wird das System neu gebootet und jedes mal ist der Windsensor da. Die beiden Elektriker ziehen ab, wo nichts kaputt ist muss nichts gewechselt werden...
26.10
Juhui das Wetter bessert sich. Es wird wärmer und der Wind lässt nach.
Carlos fragt mich ob ich Samstag mit ihm zu einem Katalonischen Frühstück komme. Aber sicher.
In der Zwischenzeit gehe ich mit dem Velo einkaufen.
27.10
Musste heute früh Aufstehen. Carlos hat mich eingeladen zu einem Katalonischen Frühstück, ich muss um 07:30 bei ihm sein. Was ich auch bin. Carlos trinkt noch einen Kaffee, dabei erzähl er das er
für mich eine Überraschung hat. Wir steigen in sein Auto ein und fahren Richtung Tarragona. In Torredembarra verlassen wir die Schnellstrasse und halten
vor einem Campingplatz Restaurant. Steigen aus und gehen rein. Carlos begrüsst einige Freunde und wir sitzen an einen freien Tisch. Da kommt nochmals ein Spanier, der mir
die Hand zur Begrüssung gibt und Spanisch redet. Leider verstehe ich kein Spanisch und auf einmal höhre ich die Wortlaute, "Isch besser i därä Sproch?" Der zweite von Links oder Rechts
;-)
Ein Spanier der in der Schweiz gelebt und natürlich gearbeitet hat und hier die Pension verbringt. Wir bestellten ein typisches Katalonisches Frühstück. (Mit Rotwein...)
Auf dem Nachhauseweg fragt mich Carlos wie es bei mir weitergeht. Ich erklärte ihm das ich einen Platz zum Überwintern in Monastir habe und dort hin segle. Da er noch
Seemeilen benötigt fragt er ob er mich begleiten darf. So Geil - er kann kochen und ist Hochseetauglich ;-)
28/29/30.10
Die Vorbereitungen laufen. Lebensmitteleinkaufen und im Schiff bunkern.